Schloss Ambras mit seinen Sammlungen zählt zur einzigen ehemaligen fürstlichen Kunstsammlung, die noch am ursprünglichen, historischen Ort besucht werden kann.
War das sog. Hochschloss als Wohngebäude konzipiert, und zum Renaissanceschloss um- und ausgebaut worden, so war hingegen das südwestlich davon befindliche sog. Unterschloss ein Neubau.
Die ab den 1570er Jahren hier entstandene unregelmäßige vierflügelige Anlage, beherbergte im Süden Stallungen und unter Dach einen Kornspeicher (Kornschütt), während in den anderen Trakten die Sammlungen Erzherzog Ferdinands II. untergebracht wurden. Sie beherbergten die Rüstkammern, die Kunst- und Wunderkammer sowie eine Bibliothek.
1589 wurde die Anlage nach Westen um einen zusätzlichen Trakt für die Unterbringung der sog. Heldenrüstkammer erweitert, der jedoch aus baulichen Gründen 1881 wieder abgetragen wurde.
Die Rüstkammern
Die Rüstkammern unterschieden sich von jenen ihrer Zeit dadurch, dass es sich um eine gezielt zusammengestellte Sammlung handelte, die ihrer Entstehung einer bestimmten Idee verdankte, bei der bewusst das interessierte Publikum sowie die ästhetischen Gesichtspunkte von Licht und Farbe eingebunden wurden.
An Exponaten brachte hier Erzherzog Ferdinand II. ererbte Bestände zusammen, um die unterschiedlichen Formen des ritterlichen Turnieres zu vermitteln. Das Herzstück der Rüstkammern bildete die sog. Heldenrüstkammer. Darin wurden mehr als 120 Rüstungen, Waffen und Ausrüstungsgegenstände verdienter Soldaten und Heerführer als Zeugnisse der Geschichte und in Erinnerung ihrer Taten präsentiert.
Kunst- und Wunderkammern der Renaissance waren enzyklopädische Universalsammlungen, die das gesamte Wissen ihrer Zeit zu erfassen versuchten. Die Ambraser Kunst- und Wunderkammer galt bereits im 16. Jahrhundert als eine der bedeutendsten ihrer Art.
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