Kochbuch der Philippine Welser
Verfasser anonym, Augsburg, um 1543/44
Papier, Einband: Leder, 137 Bl.; H. 195 mm, B. 150 mm
Innsbruck, Schloss Ambras, Inv.-Nr. PA 1473
Es ist ein Glücksfall, dass sich das Kochbuch der Philippine Welser in den Ambraser Sammlungen erhalten hat. Geschrieben wurde es um 1545, einige Nachträge stammen aus den 1560-80er Jahren. Wahrscheinlich ist es eine Rezeptsammlung, die Philippines Mutter Anna für ihre Tochter in Auftrag gab. Nur wenige nachgetragene Rezepte sind in Philippines Handschrift verfasst. Das Buch gibt also weniger die Essgewohnheiten der Tiroler Landesfürsten als die einer Augsburger Patrizierfamilie wieder.
Die Rezepte sind nach Herstellungsart der Speisen geordnet: Torten, Pasteten, Gebackenes, Musartiges, Fische, Sülzen, Suppen, gesottenes und eingemachtes Fleisch sowie Marzipan. Es gibt nur wenige Angaben über Mengen oder Garzeiten, auch die Würzung bleibt manchmal mit einem einfachen „gewirtz wol“ dem Koch oder der Köchin selbst überlassen. Wenn Gewürze genannt sind, handelt es sich meistens um kostbare exotische Gewürze wie Pfeffer, „rerla“ (Zimt), „jmber“ (Ingwer), „negala“ (Gewürznelken), „safren“ (Safran) oder „musgatblye“ (Muskatblüte).