Die Ambraser Sammlung gotischer Skulpturen stammt aus der Zeit Kaiser Maximilians I. (1459 – 1519), dem Urgroßvater Erzherzog Ferdinands II.
Im 19. Jahrhunderts wurden die hochwertigen Figuren gesammelt und ab 1880 auf Schloss Ambras Innsbruck ausgestellt. Den Tiroler, vom süddeutschen Kunstraum beeinflussten Werken stehen Skulpturen aus dem niederösterreichischen Raum gegenüber.
Das Hauptwerk ist der imposante Georgsaltar, der im Auftrag Maximilians I. von Sebold Bocksdorfer zwischen 1510 und 1515 gefertigt wurde.
Georgsaltar nach 1516 (vor 1519), Künstler: Sebald Bocksdorfer
Die Sammlung gotischer Skulpturen
Der Kaiser, der 1493 eine Bruderschaft von St. Georg und 1503 eine St. Georgsgesellschaft gründete, war besonders dem Ritterheiligen verbunden, der die Ideale der Kreuzzüge und die Verteidigung gegen die Osmanen symbolisierte.
Dieser Flügelaltar mit freistehenden Figuren wurde allansichtig gearbeitet, was auf die Raumfassung der Renaissance hinweist. Die Flügel des Altars zeigen die Heiligen Katharina und Barbara sowie Christophorus und Florian, die als Porträts der Enkel Maximilians I., der späteren Kaiser Karl V. (1500 - 1558) und Ferdinand I. (1503 - 1564), gestaltet wurden. Der Georgsaltar befand sich ursprünglich in der St. Georgskapelle am Nordwestrand des Schlossparks Ambras, die 1777 abgerissen wurde.
Die überwiegend in Niederösterreich, aber auch im Inntal, in Salzburg, Südtirol und dem Allgäu entstandenen qualitätvollen Stücke sind ein spätes Resultat habsburgischen Sammeleifers im 19. Jahrhundert.
Marientod, Brixen, um 1520
Maria auf der Mondsichel, Pöggstall (Niederösterreich), vor 1500
Heilige Verena, Südtirol, um 1520
Die stillende Madonna von Schloss Ambras
Eines der Hauptwerke von Lukas Cranach d.Ä. (1472-1553) ist die Maria Lactans, die stillende Muttergottes. Im Auftrag des sächsischen Kurfürsten Johann Georg schuf Cranach ab 1535 eine Vielzahl von Mariendarstellungen, so dass man beinahe von einer Serienproduktion sprechen kann. Auch das berühmte Mariahilf-Gnadenbild im Innsbrucker Dom stammt wie die stillende Madonna von Schloss Ambras aus dieser Zeit.
Maria lactans, Lucas Cranach d-Ä., um 1535
Die Sammlung ist seit 1996 im Erdgeschoss des Bergfrieds untergebracht, der am Ende des 13. Jahrhunderts errichtet wurde. Gemeinsam mit Teilen des Nordtrakts und der Kapelle gehört der Bergfried zum mittelalterlichen Bauabschnitt des Schlosses. Er diente als Wehrturm und bei Belagerung als sicherer Zufluchtsort.
Sammlung gotischer Skulpturen
Sammlung gotischer Skulpturen Schloss Ambras Innsbruck Schlossstraße 20 6020 Innsbruck
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